Kunst und Wirklichkeit; 8.9.23:

KUNST UND WIRKLICHKEIT; 8.9.23:    

Kunst und Wirklichkeit zu vergleichen, um sie zu vergleichen und die eine über die andere triumphieren zu lassen, wie es Platon tat, ist töricht: Kunst, die ein sinnliches Objekt ist und ihre sinnlichen Wirkungen fördert, kann nur wirklich sein.

Ersetzen wir das Kunstobjekt, zum Beispiel ein Gemälde, durch einen Spiegel; die Fähigkeit des Spiegels, das Reale (die Natur) zu reflektieren, indem er eine Reflexion und somit "eine Illusion" fördert, macht den Spiegel selbst nicht zu einer Illusion, er ist ein reales Objekt, das mit einer illusionären Fähigkeit ausgestattet ist, die eine Verstärkung des Realen durch eine Fähigkeit ist, die Möglichkeiten, das Reale zu erfassen, zu erweitern, mit anderen Worten, das Erfassen des Realen durch eine Reflexion ist eine "zusätzliche" Art, die Natur zu erfassen, und somit eine Erweiterung der Mittel, sie zu sehen. Das Gleiche gilt für ein Gemälde oder eine Skulptur oder jedes andere Kunstobjekt, das ein in der Natur vorhandenes Objekt nachahmen soll, zum Beispiel einen Baum. Diese mimetische Fähigkeit des Kunstobjekts - des Werks - macht das Objekt selbst nicht illusorisch, sondern mit einer evokativen Fähigkeit des Realen, assimilativ und begreifend.

Aber diese mimetische Fähigkeit, die zwar nicht den Hauptgegenstand des Werks - sein Endziel - darstellt, weil sie die Stoffe der Wirklichkeit vertieft, indem sie über das bloße natürliche Bild hinaus ihre Emotionen, ihr Temperament usw. hervorruft, macht den Gegenstand der Kunst zu einem einzigartigen Objekt, d. h., er existiert als er selbst und ist daher real, in der Natur so präsent, dass er deren Erweiterung und Vertiefung durch seine Inspiration ermöglicht.

Die Kunst erweitert und vertieft die Realität, sowohl in ihrer Wahrnehmung als auch als Objekt des Realen, das im Realen präsent ist.

Sie vertieft die Wahrnehmungsebenen der Wirklichkeit, also "erweitert", "vertieft" sie die Wirklichkeit.